„Ismail Küpeli beschreibt in seinem historisch angelegten Beitrag, wie der autokratische türkische Nationalstaat mit seiner Gründung 1923 auf ein homogenes Nationsverständnis setzte. Mit der Ineinssetzung von „Rasse“ und Nation ging das Postulat einer homogenen und unveränderlichen türkischen Sprache, Kultur und Geschichte einher. Während nicht-muslimische Minderheiten grundsätzlich ausgeschlossen wurden, wurden andere, insbesondere Kurdinnen und Kurden, nur dann als Teil der Nation akzeptiert, wenn sie sich einer radikalen Assimilation unterwarfen und ihre eigene kulturelle Identität vollständig aufgaben. Küpeli zeigt, dass diese Assimilationspolitik zentral für die Verwirklichung der von der kemalistischen Staatsführung definierten Vision einer einheitlichen türkischen Nation war, die bedingungslose Loyalität zum Staat und seiner politischen Führung erforderte.“