Seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober 2023 und den darauffolgenden israelischen Militäraktionen hat sich die Situation für die türkischen rechten Akteure weiter verbessert. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan, weitere Politiker:innen der rechten Regierungsallianz in der Türkei und Vertreter der türkischen Religionsbehörde Diyanet, die den Moscheeverband DITIB in Deutschland kontrolliert, solidarisierten sich mit der Hamas, griffen Israel mit einer antisemitischen Rhetorik an und stellten das Existenzrecht Israels in Frage. Die türkische Rechte in Deutschland schloss sich diesen Äußerungen an und verbreitete sich innerhalb der israelfeindlichen Bewegung in Deutschland weiter. Einen wichtigen Beitrag dafür liefern sowohl staatlich kontrollierte Medien wie etwa TRT Deutsch, der deutsche Ableger des staatlichen Fernsehsenders TRT, als auch türkische rechte Influencer:innen. Seit dem 7. Oktober 2023 fokussieren sich die medialen Aktivitäten der türkischen Rechten auf den israelbezogenen Antisemitismus, wobei Falschmeldungen und verzerrte Darstellungen über die Situation im Gazastreifen und in Israel gezielt für die antisemitische Propaganda eingesetzt werden. Allerdings führte diese Radikalisierung der Rhetorik der türkischen Rechten nicht, wie man hätte erwarten können, zu einer Distanzierung seitens des vermeintlich linken Flügels der israelfeindlichen Bewegung in Deutschland. Vielmehr werden unter anderem die Social Media-Äußerungen der türkischen Rechten auch von vielen links stehenden Personen geteilt und so den Rechten zu mehr Reichweite verholfen. Ebenso wird die Beteiligung der türkischen Rechten an den Protestaktionen inzwischen von der übrigen Bewegung gänzlich akzeptiert.